Revision Grundbildung
Die Schweizer Verordnung über die berufliche Grundbildung (BiVo) fordert, dass Ziele und Anforderungen an die berufliche Grundbildung mindestens alle fünf Jahre auf ihre Aktualität hin überprüft werden. Hat sich in fünf Jahren wenig verändert, reicht eine Teilrevision aus. Grosse Veränderungen führen zu einer Totalrevision – dieser Prozess kann mehrere Jahre dauern.
Aktueller Stand per Juli 2024
- Externe Vernehmlassung
Die externe Vernehmlassung bei den Kantonen und den interessierten Kreisen ist abgeschlossen. Das Bildungsmodell wurde ein weiteres Mal bestätigt. Eine Arbeitsgruppe hat sich Mitte Juli vertieft mit den Rückmeldungen beschäftigt. Anpassungsvorschläge, die eine Verbesserung und damit einen Mehrwert bringen, wurden übernommen. Es zeigte sich aber auch, dass Vieles bereits an anderer Stelle abgedeckt war oder aber nicht stufengerecht für das Niveau EFZ war.
Erarbeitung der Umsetzungsdokumente, z.B.:
- Ausbildungsprogramme für die Lehrbetriebe
- Vorlagen Lerndokumentation
- Ausbildungsprogramme überbetriebliche Kurse
- Schullehrpläne
Die berufsübergreifenden Umsetzungsdokumente für Lehrbetriebe, Schulen und überbetriebliche Kurse sind abgeschlossen. Die berufsspezifischen Dokumente der Spezialkulturen sind fertiggestellt, die Fachrichtungen der LandwirtInnen sind noch in Bearbeitung.Kickoff Revision Agrarpraktiker EBA
Am 4. Juli 2024 fand der erste Workshop zur Revision der zweijährigen beruflichen Grundbildung Agrarpraktiker EBA statt. Wichtig ist, dass die Durchlässigkeit EBA – EFZ weiterhin gewährleistet ist. Als Basis für die Überarbeitung dienen die neuen Bildungspläne EFZ.
Bildungsverordnung | Bildungspläne | Umsetzungsdokumente | Andere Dokumente |
Anhang 2: Begleitende Massnahmen der Arbeitssicherheit und des Gesundheistsschutzes |
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Info Materialien:
Für Schüler/innen verfügbar ab 2025 | Für Interessierte | Für Ausbildungsbetriebe | Andere Dokumente |
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Für die Zukunft gerüstet
Digitalisierung, Spezialisierung und Klimawandel sind die grossen Herausforderungen der Landwirtschaft. Das verändert die Ansprüche an die Grundbildung. Dem soll eine Totalrevision im Berufsfeld Landwirtschaft und deren Berufe Rechnung tragen.
Wo unsere Eltern mit ihrem Betrieb eine Familie ernähren konnten, ist das heute vielerorts nicht mehr möglich. Wo unsere Eltern nach der Lehre ausgelernt hatten, hört für uns heute das Lernen nicht mehr auf. Wo unsere Eltern den Traktor selbst reparierten, Formulare auf Papier ausfüllten und verlässliche Sommerniederschläge hatten, schliessen wir moderne Traktoren für regelmässige Updates an den Laptop an, füllen Formulare am PC oder am Handy aus und spüren die Auswirkungen des Klimawandels.
Betriebsleiterfamilien sind die Aussenstellen der Landwirtschaft, sie setzen die gesetzlichen Grundlagen zu Gewässerschutz, Umweltschutz und Tierwohl um, sie kommunizieren mit der Bevölkerung, sie tragen dazu bei, dass Nahrungsmittel produziert und Biodiversität gefördert wird, sie besiedeln den ländlichen Raum – sie sind das Aushängeschild!
Heute bilden wir die Menschen für die Landwirtschaft von morgen aus. Die Berufe in der Landwirtschaft gehören zu den spannendsten, die es gibt; aber sie gehören auch zu den vielfältigsten. Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter vereinen in sich, wo es andernorts eine ganze Abteilung braucht: Chef/-in, Abteilungsleiter/-in, Arbeiter/-in.
Deshalb brauchen wir in der Landwirtschaft fähige Köpfe, flexible Menschen mit Unternehmergeist, die das Wissen und die Kompetenzen mitbringen, aus ihren Betrieben zukunftsfähige Betriebe zu machen. Wir brauchen Menschen, die sich bewusst sind, dass es mit dem Lernen nie aufhört. Die Umstände, die Anforderungen und das Klima wandelt sich zu schnell. Wir sind Teil einer globalisierten Welt, in der Digitalisierung und Klimawandel auch den Alltag auf entlegenen Höfen in Schweizer Tälern erreichen.
Bildungsmodelle für die einzelnen Berufe:
- Landwirt/Landwirtin: 3jähriges EFZ mit Fachrichtungen mit der Möglichkeit, in einem 4. Jahr eine zweite Fachrichtung zu absolvieren.
- Weinberufe: Die Berufe Winzer/Winzerin und Weintechnologe/Weintechnologin werden nach dem gleichen Modell zu einem Beruf Weinfachmann/frau mit den zwei Fachrichtungen Rebbau und Kellerwirtschaft zusammengelegt.
- Geflügelfachmann/-frau: wird kein eigenständiger Beruf mehr sein, sondern eine Fachrichtung des Berufs LandwirtIn.
- Gemüsegärtner/Gemüsegärtnerin: 3jähriges EFZ wie bisher, ohne Fachrichtungen
- Obstfachfrau/-mann: 3jähriges EFZ wie bisher, ohne Fachrichtungen
Zeitplan
Wann | Was | Stand |
Schuljahr 2027/28 | Umsetzung der neuen Bildungsverordnung EBA |
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Schuljahr 2026/27 | Umsetzung der neuen Bildungsverordnung EFZ |
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Bis Ende 2024 | Bereinigen von Bildungsplänen und Bildungsverordnung nach der externen Vernehmlassung |
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Ab 2024 | Erarbeiten der Lehrmittel |
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April - Juni 2024 | Externe Anhörung bei den interessierten Kreisen durch SBFI | Abgeschlossen |
Juni 2023 - Ende 2024 | Erarbeiten der Umsetzungsdokumente | Im Zeitplan |
Juni - Nov. 2023 | Bereinigen von Bildungsplänen und Bildungsverordnung nach der internen Vernehmlassung |
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Ab 30.03.2023 | Ämterkonsultation Dauer: 20 Arbeitstage | Abgeschlossen am 02.05.2023 |
06.02. - 06.06.2023 | Interne Vernehmlassung bei den Mitgliedorganisationen der OdA AAF sowie SLK, Jula und BUL. |
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Januar 2023 | Genehmigung der Entwürfe für Bildungsverordnung sowie Bildungspläne der einzelönen Berufe durch den Vorstand der OdA AgriAliForm. | |
2022 | Basierend auf den Qualifikationsprofilen werden die Bildungspläne erarbeitet. | Abgeschlossen |
Bis Ende 2021 | Konzept konkretisieren:
Das Qualifikationsprofil besteht aus den Handlungskompetenzbereichen und dem Berufsbild. | Abgeschlossen |
Bisherige Meilensteine
Juli - November 2024
Letzte Bereinigungen
Von Bildungsplänen und Bildungsverordnung
Juli - November 2024
04. Juli 2024
Kickoff Workshop Revision Agrarpraktiker EBA
Erarbeitung des Qualifikationsprofils
15. April 2024 - 15. Juni 2024
Externe Vernehmlassung
15. April 2024 - 15. Juni 2024
Juni - November 2023
BiPlä und BiVo
Überarbeiten von Bildungsplänen und Bildungsverordnung
6. Februar - 6. Juni 2023
Interne Vernehmlassung
Interne Anhörung bei dem Mitgliederorganisationen OdA AgriAliForm.
6. Februar - 6. Juni 2023
Januar 2023
Genehmigung Dokumente
Der Vorstand OdA AgriAliForm genehmigt die Entwürfe der Bildungsverordnung sowie der Bildungspläne der einzelnen Berufe für die interne Vernehmlassung.
November 2022
Entwürfe Dokumente
Die Entwürfe für die Bildungspläne der Berufe liegen vor.
November 2022
2. November 2022
Standortbestimmung
Standortbestimmung Beruf LandwirtIn
Resultate
Juni 2022
Fachrichtungen im EFZ
Nach diversen Interventionen beim SBFI und den Kantonen ist nun sicher: die absolvierte Fachrichtung wird auf dem EFZ ersichtlich sein. Und mit Absolvieren einer zweiten Fachrichtung erhält man ein zweites EFZ.
Juni 2022
Februar 2022
Entwurf berufsübergreifender Handlungskompetenzen fertig
Entwurf für die berufsübergreifenden Handlungskompetenzen liegt vor:
a: Pflegen des Kulturlands
b: Unterhalten und Warten der technischen Infrastruktur
c: Organisieren und kommunizieren im Betriebsumfeld
Mai 2022
Entwurf Handlungskompetenzen Bereich d fertig
Entwurf für die Handlungskompetenzen des Bereichs d: Halten von Nutztieren liegt vor. Dieser Bereich ist fachrichtungsübergreifend für alle LandwirtInnen relevant.
Mai 2022
ab Januar 2022
Erarbeitung Bildungspläne pro Beruf
Anfang 2022 wurden die ersten Entwürfe der berufsübergreifenden Handlungskompetenzbereiche erstellt. Während 6 Workshops haben Vertreter aller Berufe die Handlungskompetenzen ein erstes Mal definiert: was müssen die Lernenden am Ende der Lehre können? Welches Wissen brauchen sie dabei aus der Schule? Dabei wurde auch ein besonderes Augenmerk auf den biologischen Landbau gelegt.
Seit Ende Februar werden diese Entwürfe nun berufs- resp. fachrichtungsspezifisch beurteilt und durch spezifische Handlungskompetenzbereiche ergänzt.
Für den Beruf Obstfachmann/frau EFZ wurde bereits während 3 Workshops ein Entwurf für den Bildungsplan erstellt.
bis Ende 2021
Entwürfe Qualifikationsprofile fertig
In allen Berufen wurden die ersten Entwürfe der Qualifikationsprofile (= Übersicht der Handlungskompetenzen + Berufsbild) erstellt. Beim Beruf Landwirt/in EFZ werden im 2022 die Meinungen der Berufsbildungskommissionen der AGORA und des SBVs miteinander verglichen.
bis Ende 2021
seit Mai 2021
Erarbeitung Qualifikationsprofile
Erarbeitung der Qualifikationsprofil der einzelnen Berufe. Pro Beruf fanden zwei (resp. 4 für den Landwirten) ganztätige Workshops statt. Die Arbeitsgruppen sind repräsentativ zusammengestellt. Es sind bei allen Berufen verschiedene Regionen, Betriebstypen, Betriebsgrössen und Produktionsmethoden vertreten. In jeder Arbeitsgruppe sind mehrere Vertreter des biologischen Landbaus dabei. Grundsätzlich sind die Praktiker in der Mehrzahl, aber es sind auch Schulvertreter sowie Verantwortliche für überbetriebliche Kurse dabei.
27. April 2021
Kick-off Revision Grundbildung
Es wurde ein Kick-off-Meeting zur Revision der Grundbildung durchgeführt. Interessierte Personen konnten teilnehmen und Fragen stellen.
27. April 2021
12.2020 bis 04.2021
Vernehmlassung
Diskussion innerhalb der Berufe der Spezialkulturen sowie der Geflügelwirtschaft.
09.2020 bis 11.2020
Entwicklung Modell "3+1"
(Bemerkung: Der Bereich C bezieht sich auf den Weinbau und ist hier nicht aufgeführt.)
Dieses Modell ist auch für Spezialkulturen möglich, der Entscheid liegt bei den jeweiligen Branchen. Die eigenständigen Berufe bleiben erhalten; die Fachrichtungen würden ebenfalls durch die zuständigen Branchen festgelegt.
09.2020 bis 11.2020
11.2020 bis 12.2020
Entscheid Modell "3+1" für den Beruf Landwirt
Die Berufsbildungskommissionen SBV und Agora entscheiden sich für das Modell 3+1 für den Beruf Landwirt/-in
Die Vorstände von SBV und Agora entscheiden sich ebenfalls für das Modell 3+1. Der Entscheid fiel in beiden Gremien klar: bei Agora mit 2 Gegenstimmen, einer Enthaltung und 14 Ja-Stimmen; beim SBV mit 7 Gegenstimmen und 15 Ja-Stimmen.
Im Moment zeigt sich das Modell 3+1 als beste Lösung. Wir arbeiten nun das Konzept im Detail aus. Mit jedem Schritt wird es klarer. Aber es wird sich auch verändern. Wenn wir merken, dass es eine noch bessere Lösung als das Modell 3+1 gibt, werden wir diesen Weg gehen. Wir suchen nach dem Modell, mit dem wir unsere jungen Leute am besten ausbilden können.
01.2020
Auswertung der Umfrage
Resultate der Umfrage:
- Die bestehenden Berufe Landwirt/-in, Obstfachfrau/-mann, Geflügelfachmann/-frau, Gemüsegärtner/-in sollen erhalten bleiben, Winzer/-in und Weintechnolog/-in könnte man zusammenlegen.
- Lehrdauer v.a. beim Beruf Landwirt/-in stark umstritten.
⇒Die Lehrjahre sollen weiterhin auf mindestens zwei verschiedenen Betrieben absolviert werden. Abgesehen davon gibt es wenig einheitliche Resultate. Die Antworten sind so heterogen wie die Schweizer Landwirtschaft.
⇒Der aktuelle Zustand ist unbefriedigend.
⇒Staplerkurs und die Fachbewilligung Pflanzenschutz müssen integriert werden.
⇒Die Entwicklung der Agrarpolitik muss ebenfalls im Auge behalten werden: ein/e EFZ-Inhaber/-in muss grundsätzlich Zugang zu den Direktzahlungen haben.
Wir wollen sicherstellen, dass die künftigen Grundbildungen im Berufsfeld Landwirtschaft den vielfältigen Anforderungen gerecht werden.
01.2020
09.2020
Klausurtagung Beruf Landwirt/-in
Eine Arbeitsgruppe erarbeitete einen ersten Entwurf für das Qualifikationsprofil Landwirtin. Vertreten waren vier Lehrmeister (je zwei aus Deutsch- und Westschweiz), zwei Schul-VertreterInnen (je eine Person aus Deutsch- und Westschweiz) sowie eine Person für den Biolandbau. Dabei zeigt sich: Wenn man alle Anforderungen abdecken will, bräuchte es tatsächlich 4 Jahre. Aber: für einen Betrieb mit nur einem Betriebszweig (z.B. Grünland/Weidehaltung oder Ackerbau) sind LandwirtInnen nach 3 Jahren bereits arbeitsfähig, eine obligatorische 4jährige Lehre ist nicht notwendig.
2019
Umfrage bei den Mitgliedorganisationen
Umfrage bei den Mitgliedorganisationen der OdA. Die Fragen basieren vor allem auf den Resultaten der Grossgruppenworkshops.
2019
2018
Grossgruppenworkshop
In einem ersten Grossgruppenworkshop wurde die «Landwirtschaft 2030» diskutiert. Wie sieht sie aus? Wo gehen wir hin? In der Diskussion vertreten waren: Lehrmeister, Lehrpersonen, Verbände, Schulleiterkonferenz, Personen der «Aussensicht» wie der Fenaco, SBV, Junglandwirte, HAFL. Bei der Wahl der Personen wurde darauf geachtet, dass mehrheitlich junge Personen eingeladen wurden.
In einem zweiten Grossgruppenworkshop war die Zusammensetzung ähnlich, nur die Aussensicht fehlte. Hier diskutierte die Gruppe, welche Kompetenzen Fachpersonen in der «Landwirtschaft 2030» benötigten und wo der Unterschied zu den Kompetenzen zu heute liegt.
Die Resultate dieser Workshops, insbesondere des zweiten, liefern wichtige Elemente für die 5-Jahres-Überprüfung. Die 5-Jahres-Überprüfung ist eine wichtige Vorarbeit für die Revision.
- Bericht Workshop 1 "Landwirtschaft 2030" vom 14. Mai 2018
- Bericht Workshop 2 "Landwirtschaft 2030" vom 10. Dezember 2018
2017
Erste Totalrevision
Die erste Teilrevision der neuen Bildungsverordnung tritt in Kraft. Jahrelange Diskussionen führten nur zu geringfügigen Änderungen. Deshalb beschloss die OdA eine Totalrevision für 2022/2023.
2017
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Die Arbeit findet einerseits in den Gremien der OdA statt, in denen alle Berufe und verschiedene Landesteile und Regionen vertreten sind; und andererseits in den jeweiligen Berufsbildungskommissionen der einzelnen Berufe. Auch hier können sich alle Regionen einbringen. Gemäss den Vorgaben des Berufsbildungsgesetzes fällt die OdA alle finalen Entscheide.