Revision Höhere Berufsbildung (HBB)

Im Anschluss an die Revision der beruflichen Grundbildung (GB) des Berufsfeldes Landwirtschaft wird auch die höhere Berufsbildung (HBB) revidiert. Folgende Elemente wirken sich auf diese Revision aus:

• Revision Grundbildung: Neudefinitionen der Berufe und Einführung von Fachrichtungen in den Berufen LandwirtIn EFZ und Weinfachfrau/mann EFZ.
• Integration des eidgenössischen Fachausweises für Bäuerinnen, der derzeit durch ein eigenes Reglement geregelt ist.
• Neu werden Qualifikationsprofile erarbeitet (fehlt in den aktuellen Verordnungen).

In Anbetracht dessen handelt es sich bei diesem Projekt um eine Totalrevision.
Die neue Verordnung über die berufliche Grundbildung tritt am 1. Januar 2026 in Kraft. Die ersten Absolventinnen und Absolventen dieser neuen Grundbildung können ab dem Schuljahr 2029 in die höhere Berufsbildung eintreten -> neue Reglemente der HBB müssen am 1. Januar 2029 in Kraft treten.
In der Landwirtschaft und ihren Spezialkulturen gibt es derzeit sechs Berufe (ohne Fachrichtungen), die in der höheren Berufsbildung jeweils zum entsprechenden Titel führen.
Der eidgenössische Fachausweis für Bäuerinnen ist durch ein eigenes Reglement geregelt. Er basiert nicht auf einem EFZ der Landwirtschaft, die Kandidatinnen haben einen sehr unterschiedlichen Hintergrund. Sie werden mit einer Ausbildung auf Sekundarstufe II und zwei Jahren Berufspraxis in einem landwirtschaftlichen Haushalt oder ohne Grundausbildung und mit sechs Jahren Berufspraxis in einem landwirtschaftlichen Haushalt zugelassen.
In Zukunft wird die höhere Berufsbildung durch ein Reglement geregelt, das alle Berufe auf jeder Ausbildungsstufe (Berufsprüfung, höhere Fachprüfung) umfasst, also auch die Ausbildung der Bäuerin. Zudem werden die KandidatInnen die in eine höhere Ausbildung eintreten heterogener sein.

Um die Revision der höheren Berufsbildung durchzuführen, setzt der Vorstand der OdA AgriAliForm eine Projektgruppe ein. Die Projektgruppe hat einen klaren Auftrag der im Mandatsbeschrieb festgehalten ist. Zusammensetzung:

• 4 Vertreter der Landwirtschaft (2 Deutschschweizer, 2 Westschweizer, davon 2 Praktiker und 2 Schulvertreter)
• 1 VertreterIn Weinbau
• 1 VertreterIn Obstbau
• 1 VertreterIn Gemüsebau
• 2 Vertreterinnen der Bäuerinnen (1 Deutschschweiz, 1 Romandie)
• 1 Vertreter Bio
• 1 Vertreter der Qualitätssicherungskommission HBB

Revisionsfortschritt zur Entwicklung der Handlungskompetenzen und Qualifikationsprofile

Was schon die Auswertung der Umfrage Ende 2024 zeigte, hat sich im weiteren Prozess bisher bestätigt: es wird weiterhin für jeden Beruf ein eigener Titel gewünscht und die Zweistufigkeit mit Berufs- und Höherer Fachprüfung wird bleiben. Auch der modulare Aufbau hat sich bewährt und soll beibehalten werden.

Die bisherige Berufsprüfung «Fachperson biologisch-dynamische Landwirtschaft» von Demeter wird ebenfalls total revidiert. Es ist ein gemeinsamer Titel für biologische Landwirtschaft von Demeter und Bio Suisse vorgesehen. Dieser Entwicklungsprozess läuft parallel und in engem Austausch, dieser Fachausweis wird ebenfalls unter dem Dach der OdA AgriAliForm sein.

Im Jahr 2025 entwickelte die erweiterte Projektgruppe die berufsübergreifenden Handlungskompetenzen.

Parallel dazu fanden für jeden Beruf zwei Workshops statt. Im ersten Workshop wurde ein erster Entwurf der berufsspezifischen Handlungskompetenzen erarbeitet und zentrale Stichworte für das Berufsbild gesammelt. Der zweite Workshop diente dazu, diese Handlungskompetenzen im Detail zu beschreiben und gemeinsam zu vervollständigen.

Im Dezember 2025 beginnt die pädagogische Begleitung mit der Ausarbeitung der Qualifikationsprofile für die verschiedenen Berufe, einschliesslich der übergreifenden Inhalte.

Im Januar 2026 werden die berufsübergreifenden Inhalte der Qualifikationsprofile validiert. Die berufsspezifischen Workshops zur Validierung folgen im Februar und März 2026.

Die Projektgruppe trifft sich weiterhin monatlich, um sich auszutauschen, Ergebnisse zu spiegeln und die nächsten Schritte gemeinsam zu planen.